Hilfskonvoi des LFV Bayern e. V.
Vom Freitag, 1. April 2022, bis Montag, 4. April 2022, nahm die FF Loiching mit ihrem Gerätewagen GW-L2 am Hilfskonvoi des Bayerischen Landesfeuerwehrverbands für die ukrainischen Feuerwehren teil.
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Los ging es am Freitagvormittag mit dem Aufladen der auf Paletten verpackten Hilfsgüter an der Sammelstelle Süd bei der Feuerwehr Unterföhring. Anschließend fuhren die beladenen Fahrzeuge zum gemeinsamen Treffpunkt in Rohrdorf bei Rosenheim. Nach Eintreffen aller beteiligten Feuerwehren begrüßte der Landesvorsitzende Johann Eitzenberger alle Anwesenden. Der Generalkonsul der Ukraine hielt im Anschluss eine für alle sehr berührende Ansprache, in der er sich überschwänglich immer wieder bedankte und sichtlich gerührt von dieser überwältigenden Hilfsaktion zeigte. Diakon Matthias Holzbauer erteilte in einer kurzen Andacht allen Helfern den Reisesegen und erbat im Anschluss auf dem Parkplatz für jedes Fahrzeug und jeden Fahrer Gottes Schutz und Segen.
Nach dem gemeinsamen Abendessen informierte Fachreferent Jürgen Weiß über Details zum Marsch am nächsten Morgen.
Am Samstagmorgen ging es dann um 5 Uhr früh für die Teilnehmer los. Der Hilfskonvoi, bestehend aus insgesamt 39 Fahrzeugen, setzte sich in Bewegung und für über die A8 nach Österrreich, über Linz und Wien, nördlich über die Grenze nach Tschechien, dort über Brünn und Ostrau an die Grenze zu Polen und dort wiederum über Kattowitz nach Krakau, wo man gegen 21 Uhr eintraf. Die Fahrzeuge wurden auf dem Gelände eines Materiallagers der dortigen Feuerwehren abgestellt. Für die Besatzungen der Fahrzeuge ging es per Shuttle weiter zu einer Feuerwehrschule, wo die Übernachtung erfolgte.
Während ein Teil der Helfer am Sonntagmorgen mit dem Ausladen der Hilfsgüter beschäftigt war, fuhren die Besatzungen der 9 gespendeten Fahrzeuge und einer Anhängeleiter weiter im Konvoi nach Nisko, ca. 220 Kilometer in Richtung polnisch-ukrainische Grenze und übergaben die Fahrzeuge an die dortige Berufsfeuerwehr, von wo aus sie dann am Dienstag weiter in Richtung Ukraine verbracht werden sollen.
Bei einem gemeinsamen Treffen abends in der Feuerwehrschule in Krakau bedankte sich die Vizepräsidenten des polnischen Feuerwehrverbands bei allen Helfern für diese enorme Hilfsbereitschaft.
Dabei waren auch Vertreter des Feuerwehrverbands Brandenburg, die diese Hilfsaktionen über den Deutschen Feuerwehrverband federführend mit ins Rollen gebracht haben. Dabei hieß es, es wäre wünschenswert, wenn weitere Bundesländer dem Beispiel Bayerns folgen würden und ebenfalls solche Hilfslieferungen initiieren würden. Täglich würden im Schnitt in der Ukraine 7 Feuerwehrfahrzeuge durch Kriegseinwirkungen zerstört, über 100 Feuerwehrhäuser seien bereits vollkommen zerstört. Für die Feuerwehr Kiew würde beispielsweise dringend eine Drehleiter benötigt. Die Kameradinnen und Kameraden in der Ukraine würden Menschenrettungteilweise ohne Ausrüstung und mit bloßen Händen durchführen.
Man war sich einig, dass diese Hilfsaktion nicht nur absolut notwendig war, sondern auch ein starkes Zeichen der Verbundenheit innerhalb der weltweiten Feuerwehrfamilie darstellt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird dies auch wohl nicht die letzte Aktion ihrer Art gewesen sein. So manch Anwesender ließ sich zu der Aussage hinreißen, er würde beim nächsten Mal sofort wieder mitmachen.
Am Montagmorgen schließlich wurde wieder die Heimreise angetreten, ebenfalls wieder im Konvoi, dann aber nur noch mit 30 Fahrzeugen, so dass der Heimmarsch deutlich zügiger vonstattenging.
Im Rahmen dieser Hilfsaktion wurden von Feuerwehren aus ganz Bayern 152 Paletten mit insgesamt 13.812 Einzelteilen und mit einem Gesamtgewicht von 48,8 Tonnen sowie 9 Einsatzfahrzeuge und eine Anhängeleiter für die ukrainischen Feuerwehren überbracht.
Beladen der Fahrzeuge
Auftanken der Fahrzeuge
Entladen der Fahrzeuge
Übergabe
Rede